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Im Gespräch mit…
Reden für Freiheit und Demokratie
eine Gesprächsreihe gegen Autoritarismus
Die Ideale der Aufklärung, Vernunft,
Humanismus, Wissenschaft und Fortschritt,
sind in Bedrängnis. Zu viele Menschen
neigen dazu, vor den enormen
Herausforderungen in die scheinbare
Behaglichkeit des Gestrigen zu fliehen und
den Verzerrungen extremistischer Kräfte
Glauben zu schenken, weil sie simple
Feindbilder schaffen und Gemeinschaft
vortäuschen. Damit gerät auch die
freiheitliche Demokratie unter Druck. Die
Gesprächsreihe „Im Gespräch mit…“ nimmt
in dieser Lage zentrale Merkmale
autoritaristischer Systeme in den Blick und
will sie mit konkreten Aspekten unseres
Lebens verknüpfen. Dafür habe ich kluge
Köpfe zu einem öffentlichen Gespräch in
mein Gasthaus über jeweils einen
bedeutenden Aspekt eingeladen.
Dienstag, 9. September 2025, 19:00 Uhr
Im Gespräch mit Ingo Kuhbach:
Rollenbilder von Frau und Mann in der
Gesellschaft
Ein toxisches Verständnis von Männlichkeit,
das schon demaskiert schien, feiert bei
vielen verunsicherten Männern und Frauen
ein Revival. Selbst Vorstellungen von
untertäniger Weiblichkeit werden wieder
propagiert. Worin besteht die Verlockung
der Zerrbilder von Weiblichkeit und
Männlichkeit? Was opfern wir bei dem
Versuch der Erfüllung von Erwartungen an
alte Geschlechtszuschreibungen? Welche
Wege versperren wir uns? Worin besteht
der Fortschritt eines liberalen
Verständnisses von Geschlechtlichkeit?
Darüber und vleles andere möchte ich
reden mit dem Theologen Ingo Kuhbach.
Dienstag, 21. Oktober 2025, 19 Uhr
Im Gespräch mit Kevin Leiser: Demokratie-
und Staatsverachtung
Die liberale repräsentative Demokratie als
Regierungsform und als gesellschaftlich
gelebter Pluralismus ist trotz ihres Erfolges
in
Bedrängnis wie nie seit der Gründung der
Bundesrepublik. Und damit auch ihre
Vertreter:innen. Ihre Fürsprecher und
Verteidiger wähnen sich vielen gegenüber,
die autoritaristische Regierungsformen
bevorzugen und die meinen, durch die
Beschneidung der Freiheit anderer würde
ihre eigene Freiheit wachsen. Nichtwähler
verkennen grundlegende Unterschiede
der Parteien. Staatliche Institutionen
werden delegitimiert, sobald sie nicht zum
eigenen unmittelbaren Vorteil entscheiden.
Demokratie als Prozess der Vermittlung
unterschiedlicher Interessen wird verachtet.
Wie konnte das Erfolgsmodell derart in
Bedrängnis geraten? Was können wir von
jenen lernen, die sich mutig für unser
Gemeinwesen einsetzen? Wie können wir
sie
unterstützen? Wie entkommen wir der
Blockade zwischen Angst vor Veränderung
und Unzufriedenheit. Wie entsteht Teilhabe
und Zivilgesellschaft?
Über diese und viele andere Fragen
möchte ich mit dem Philologen und
Politiker Kevin
Leiser sprechen, der seit vielen Jahren
politisch aktiv ist und uns Bürger:innen
unter
anderem in der Herzkammer unserer
Demokratie, dem Bundestag, vertreten hat
Dienstag, 28. Oktober 2025, 19 Uhr
Im Gespräch mit Ingo Kuhbach:
Individualisierung und Einsamkeit
Die Verbindung zu anderen Menschen ist
ein Grundbedürfnis von uns allen und von
elementarer Bedeutung beim Verständnis
der Anziehungskraft extremistischer
Gruppierungen. Der Alltag von sehr vielen
ist heute mehr denn je von mangelnder
Einbindung geprägt. Und darüber hinaus
erhöhen Belastungen das Bedürfnis nach
sozialer Einbindung. Wann ergeben sich
Momente, in denen wir uns als Person
gesehen und gehört fühlen?
Rechtsextreme machen hier ein vergiftetes
Angebot, indem sie eigene bisher als
randständig erfahrene Merkmale
übermäßig erhöhen und gleichzeitig
andere als abweichend, fremd und
minderwertig markieren. Dabei wird
jedoch die Vielfalt einer Person an und in
sich in bedenklicher Weise ignoriert, so
dass wiederum eine Mangelerfahrung
entsteht.
Die Vorzüge der liberalen Demokratie
werden gerade hier augenfällig. Sie vermag
nicht nur der Vielfalt zwischen Menschen,
sondern auch innerhalb der Menschen den
Platz einzuräumen, den eine gesunde und
wertschätzende Gesellschaft benötigt.
Müssen wir jedoch unsere Einstellung, das
Individuum in den Mittelpunkt zu rücken,
überdenken? Wie können wir auf jene
zugehen, die sich zurückziehen? Wie
finden wir selbst den Mut, uns anderen zu
zeigen? Was kann uns über individuelle
Unterschiede hinweg verbinden? Wie
schaffen wir hierfür günstige
Gelegenheiten?
Spannende Fragen über die ich mit dem
Theologen Ingo Kuhbach reden will, der es
in besonderer Weise versteht, Antworten
auf grundsätzliche Fragen klug mit dem
Alltag zu verbinden.
Eintritt frei